Schüchternheit überwinden, selbstbewusster sein oder extrovertiert werden. Diese Begriffe werden gleichermaßen oft gesucht. Viele Männer, die zu uns in die Erstberatung kommen berichten darüber, dass sie zu schüchtern wären, eine Frau anzusprechen. Wenn es dir dabei auch so geht, dann ist dieser Artikel für dich.
Wenn du dich beobachtet fühlst, wenn du im Mittelpunkt stehst, du es hasst eine Präsentation vor vielen Menschen zu halten oder eine Frau auf der Straße anzusprechen, dann bist du eventuell schüchtern.
Gute Nachricht aber: Um diese Schüchternheit überwinden zu können, musst du dich nicht komplett verändern und ein anderer Mensch werden. Es reicht hier und da den ein oder anderen Trick anzuwenden und eine andere Sicht auf die Dinge zu legen.
Schüchtern zu sein ist nichts Nobles.
Du musst dich nicht gut fühlen, dass du dich nicht immer in den Mittelpunkt drängst und es hat auch nichts damit zu tun, dass du eher introvertiert bist.
Anhand der folgenden Struktur erfährst du, wie du mit deiner Schüchternheit umgehst, sie ablegst und endlich zu dem selbstbewussten Mann wirst, der eigentlich in dir steckt.
Woher kommt deine Schüchternheit?
Um die Schüchternheit überwinden zu können, müssen wir wissen, woher diese überhaupt stammt.
Denn vielleicht ist es interessant für dich zu wissen, dass Schüchternheit nicht angeboren ist. Schüchtern und zurückhaltend zu sein ist ein erlerntes Verhalten, dass sich ein Kind von seiner Umgebung abschaut.
In den meisten Fällen sind das die Eltern.
Wenn du dich also selbst für einen schüchternen Mann hältst, dann schau dir einmal deine Eltern an.
Gibt es bei deiner Mutter oder deinem Vater Anzeichen für eine ähnlich ausgeprägte Schüchternheit?
Oftmals ist ein Elternteil sehr überprotektiv und sieht in allem, was das Kind tun kann, eine Gefahr. Diesen ängstlichen Blick auf die Welt, kann das Kind übernehmen und verhält sich dadurch eher vorsichtiger.
Durch vorsichtiges Verhalten, besonders im Umgang mit anderen Menschen, sammelt die Person dann im Laufe ihres Lebens negative Erfahrungen.
Zum Beispiel will die Person niemandem auf die Füße treten und lieb und nett zu allen sein, um sich anzupassen. Dadurch wird diese Person von anderen jedoch nur kaum wahrgenommen wodurch sie sich noch weniger gesehen fühlt und noch weniger anecken möchte.
Nicht aufzufallen und schüchtern zu sein, hat zu seiner negativen Erfahrung geführt.
Was wiederum dazu führen kann, dass der Schüchterne noch mehr Angst davor bekommt, etwas falsches zu tun.
Die Ängste, die eine schüchterne Person hat sind u.a. die Angst, …
- abgelehnt zu werden
- etwas falsches zu tun
- dumm da zu stehen
- davor, dass andere schlecht über sie denken
- einen Fehler zu machen
- sich zu blamieren oder etwas peinliches zu machen
- andere zu langweilen
- im Mittelpunkt zu stehen
- am Rand zu stehen und nicht beachtet zu werden
- und einige mehr …
Diese Ängste blockieren die freien Handlungen der schüchternen Person und so wird die Schüchternheit zu einem Teufelskreis.
Eine Spirale, in welche der Schüchterne gerät und aufgrund seiner Schüchternheit, sich immer weiter in die Isolation begibt, wo er seine Schüchternheit noch weiter kultiviert, die in immer weiter in die Isolation treibt.
Um dort heraus zu kommen, musst du eine Entscheidung treffen.
Genau genommen, triffst du jeden Tag eine Entscheidung. Jeden Tag entscheidest du dich, schüchtern zu sein, während du dich in jeder Situation auch dafür entscheiden könntest, mutig, selbstbewusst oder stolz zu sein.
Da das natürlich nicht so leicht geht, wenn du daran gewöhnt bist schüchtern zu sein, ist verständlich. Deshalb schauen wir uns gleich auch die 11 Tipps an, wie du deine Schüchternheit überwinden kannst.
Bist du wirklich schüchtern? Musst du deine Schüchternheit überwinden?
Wenn ja, dann ist da nichts falsches dran.
Schüchternheit ist ein Temperament eines Menschen. So wie ein Mensch auch cholerisch oder harmoniesuchend sein kann.
Schüchternheit wird nur dann zu einem Problem, wenn sie mit sozialer Phobie verbunden ist.
Im Laufe dieses Artikel beschäftigen wir uns deshalb auch mit dieser Verknüpfung, wenn wir vom Überwinden der Schüchternheit sprechen.
Ein schüchterner Mensch ist oft auch introvertiert.
Das heißt, in sich gekehrt.
Er zieht Energie aus seinem inneren und indem er mit sich allein ist, statt oft unter Menschen zu sein und viele Gespräche zu führen.
Auch diese Introversion ist nichts schlechtes.
Auch nicht dann, wenn du als Mann Flirten lernen und Frauen ansprechen und kennenlernen willst.
Wollen Frauen einen schüchternen Mann und musst du überhaupt Schüchternheit überwinden?
Zugegeben, ist diese Frage nach dem Kenntnisstand aus dem letzten Absatz etwas irreführend.
Du darfst als Mann schüchtern, im Sinne von zurückhaltend und introvertiert sein.
Du sollst es sogar, wenn du so ein Mensch bist.
Vor kurzem begrüßten wir einen jungen Mann in unserer Flirt Masterclass, der vollkommen verwirrt von einem anderen Flirt Coach zu uns in das kostenlose Erstgespräch kam.
Er erzählte davon, wie dieser andere Flirt Coach, den er nur von Facebook Werbung her kannte, ihm versuchte seine Introversion abzutrainieren.
Dieser junge Mann dachte nun felsenfest, dass er nur Frauen in sein Leben ziehen könnte, wenn er sich radikal ändert.
Wenn er alle seine Synapsen im Kopf umprogrammiert und extrovertiert wird.
Das ist natürlich kompletter Schwachsinn.
Dafür sind Andy und ich (Dominik, Mindset-Coach in Andys Team), sowie 90% unserer Teilnehmer die besten Beispiele.
Denn die meisten unserer Coaching Klienten sind schüchtern, zurückhaltend und introvertiert.
Und wenn du noch einen Punkt zur Überzeugung brauchst, warum auch du als schüchterner Mann erfolgreich bei Frauen sein kannst, dann schaue dir jetzt dieses Video an:
Also wollen Frauen einen schüchternen Mann?
Ja, Frauen wollen einen schüchternen Mann, wenn dieser Mann okay damit ist, dass er zurückhaltend und introvertiert ist.
Frauen wollen keinen Mann, der versucht seine Persönlichkeit zu verändern – und damit einen Selbsthass aufbaut – nur weil er glaubt, dass er sonst keine Beziehung führen können wird.
Darum geht es auch in diesem Artikel nicht darum, deine schüchternheit zu überwinden, im Sinne davon, deine Persönlichkeit zu verändern.
Sondern es geht darum, wie du trotz deiner Schüchternheit selbstbewusst und mutig sein kannst.
Und dir damit das schöne Liebesleben aufbaust, das du auch verdienst!
Bist du schüchtern? Mache den Test
Schüchternheit überwinden: 11 Tipps für dich als Mann
Wie wir jetzt erfahren haben, ist es nicht schlimm, schüchtern zu sein.
Solange es eine Form von Zurückhaltung ist, die du überwinden willst.
Die deutsche Sprache ist dabei auch wieder einmal so wunderbar präzise.
Denn Zurückhaltung zeigt dir schon direkt, was hier passiert, wenn du schüchtern bist.
Du oder etwas hält dich zurück…
… davor 100% und komplett du selbst zu sein.
Woher das kommt, kannst nur du selbst wissen oder herausfinden.
Jedoch bist es letzten endes stets du selbst, der dich zurückhält, wirklich aus dir herauszukommen.
Diese 11 Tipps sollen dir nun dabei helfen, deine Schüchternheit überwinden zu können und deine Zurückhaltung abzulegen, wenn du das willst.
Tipp 1: Selbstakzeptanz
Wenn du mit einer Sache in deinem Leben unzufrieden bist, dann hast du immer drei Möglichkeiten.
- Change it!
- Love it!
- Leave it!
Also ändere es, liebe es oder lass es hinter dir.
Da wir im ersten Teil schon darauf eingegangen sind, dass du deine Persönlichkeit nicht ändern brauchst und es nicht schlimm ist, dass du ab und an schüchtern bist, …
… musst du das auch nicht ändern an dir.
Außerdem kannst du auch nicht, vor dir selbst fliehen. Das neutralisiert auch den Punkt 3 “Leave it!”
Das führt uns zum zweiten Punkt: Lerne es zu lieben.
Oder zumindest dich selbst zu und deine Schüchternheit zu akzeptieren.
Deine Lebensqualität wird sich nämlich nicht erhöhen, wenn du ständig dagegen ankämpfst, dass du schüchtern bist.
Lerne es und dich zu lieben und akzeptiere deine Zurückhaltung als ein Teil von dir. Und wenn dir jemand eintrichtern möchte, dass es nicht gut ist, dass du introvertiert oder ruhig bist, dann höre diesem Menschen nicht weiter zu.
Denn sonst geht es dir, wie unserem Klienten, der von einem anderen Flirt Coach hören musste, …
dass er so wie er ist, nicht gut genug sei, Frauen kennenzulernen:
Vollkommen verwirrt und mit einem Schaden im Selbstwertgefühl, den es erst zu reparieren gilt.
Du kannst nicht deine Schüchternheit überwinden, indem du dagegen ankämpfst. Sondern nur, indem du sie als einen Teil von dir akzeptierst.
Tipp 2: Schlimmer, als es andere wahrnehmen
Psychologisch gesehen nehmen wir unangenehme Dinge, die uns geschehen stärker wahr, als Menschen um uns herum.
Sprich, wenn dir etwas peinlich ist, nehmen deine Mitmenschen das kaum wahr.
Dies hat auch die Professorin für Business Management Theresa M. Baker in einer Studie beobachtet, in der sie nach der Analyse von 12.000 Tagebucheinträgen bemerkte,
dass der negative Effekt von einem Rückschlag auf das eigene Glücksempfinden mehr als doppelt so stark war,
als ein positiver Effekt, der die Person ihrem Ziel näher gebracht hat.
Zusätzlich war die Macht eines Rückschlags dreimal so stark Frustration auszulösen, als die Macht von etwas Positivem, was die Person glücklicher gemacht hätte.
Dies hatte die gleichen Auswirkungen auf große oder kleine Ereignisse.
Also in kurz:
Menschen tendieren dazu, sich über negative Erlebnisse stärker zu ärgern, als sich über positive Erlebnisse zu freuen.
Vielleicht kennst du den folgenden Spruch:
In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.
· Augustinus Aurelius, Philosoph
Dieser Satz beschreibt das Phänomen ganz gut.
Denn in dir muss brennen, was du in anderen Menschen nur entzünden willst.
Sprich, in dir muss es lichterloh brennen, damit du in anderen Menschen ein kleines Streichholz entzünden kannst.
Entsprechend verhält es sich auch mit Gefühlen, wie Peinlichkeit oder Scham.
Wenn du dich als schüchterner Mensch im Mittelpunkt befindest und dich zum Beispiel versprichst, …
… hofft der ein oder andere Schüchterne, dass sich schnell ein großes Loch im Boden auftut, in welches er versinken kann.
Diese Peinlichkeit, die du jetzt spürst erreicht vielleicht auf einer Skala von 1 – 10 eine solide 8 bei dir.
Die Menschen um dich herum jedoch spüren nur, dass du dich leicht für etwas schämst.
Sie nehmen es also kaum wahr, dass du dich für etwas schämst.
Die Gespenster in deinem Kopf sind also größer als du denkst.
Bzw. machst du sie dir selbst größer.
Wodurch dann auch die Situation schlimmer wird und dein Gefühl von Peinlichkeit steigt, was dann wiederum auch deine Mitmenschen stärker wahrnehmen.
Lass es also nicht soweit kommen und entspann dich.
Denn so entspannen sich auch deine Mitmenschen.
Tipp 3: Auf die Atmung achten
Apropos Entspannung.
Als schüchterner Mann bist du sehr oft in Stresssituationen.
Du zerbrichst dir über alles und jeden den Kopf.
Und du zerdenkst alles, was schief gehen könnte. (siehe Tipp 5)
Dadurch flacht deine Atmung ab und du atmest nur noch in den Bereich deiner oberen Lunge.
Durch diese Art der Atmung, wird Cortisol und Adrenalin bei dir ausgeschüttet. Hormone, die dir dabei helfen, die Flucht zu ergreifen oder dich zum Kampf bereit zu machen.
Fliehen und kämpfen sind jedoch vermutlich zwei Zustände, die du in deiner Situation gar nicht so gut gebrauchen kannst.
Besonders nicht, wenn du eigentlich gerade eine schöne Frau gesehen hast, die dir wirklich gefällt.
Und du eigentlich gerne zu dieser Frau herüber gehen wollen und sie kennenlernen würdest.
Dabei brauchst du Entspannung.
Denn du willst ihr ja nicht signalisieren, dass irgendwo Gefahr lauert, sondern, dass sie sich mit dir entspannen kann.
Dazu kannst du deine Atmung verändern.
Gewöhne dir ab sofort an, tief in den Bauch zu atmen.
Bei der Bauchatmung werden eher friedvolle Entspannungshormone ausgeschüttet. Außerdem hat diese Art der Atmung den Vorteil, dass sich der Sauerstoff in deinem Körper nicht auf deine Muskeln konzentriert, um zu kämpfen oder wegzulaufen, …
… sondern in deinem Gehirn genutzt werden kann, um die richtigen Worte zu finden und ein lockeres Gespräch mit dieser Frau zu führen.
Achte also von nun an darauf, dass du tief in den Bauch atmest. Um dieses Gewohnheit zu etablieren, konzentriere dich hauptsächlich auf deine Ausatmung.
Einatmen tut unser Körper von ganz alleine, wenn er Luft benötigt.
zum Ausatmen müssen wir uns jedoch oftmals in Stresssituationen zwingen, damit unsere Atmung nicht immer weiter abflacht und wir uns zur Flucht oder zum Kampf bereit machen.
Tipp 4: Keine krassen Challenges machen
Um selbstbewusster zu werden oder Schüchternheit überwinden zu können, findest du in vielen Blogs häufig den Ratschlag, doch mal deine Komfortzone zu erweitern.
Dagegen ist auch nichts einzuwenden, denn der wirkliche Spaß und das Abenteuer findet nun mal per Definition außerhalb des Komfortablen statt.
Jedoch wird dir oft geraten, dass du dazu ja einfach mal folgende Sachen machen könntest:
- Eine Rede auf einem belebten Platz halten
- Nackt durch die Fußgängerzone laufen
- Dich (in einem Anzug) auf den Boden in der Fußgängerzone legen
- In der U-Bahn Pokemon aufzählen
- usw.
Tue diese Dinge bitte NICHT!
Klar, wirst du dich danach krasser und stärker fühlen, weil du etwas aufregendes getan hast.
Jedoch erweiterst du damit nicht deine Komfortzone dahingehend mehr du selbst zu sein.
Sondern dahingehend, immer merkwürdiger zu werden.
Lies auch hier: Komfortzone erweitern. So geht’s!
Du musst nicht an krassen Challenges teilnehmen, um deine Schüchternheit zu überwinden.
Du musst nicht mal großartig viele Menschen dafür ansprechen oder kennenlernen.
Stattdessen kannst du heute noch damit anfangen, deine Komfortzone dahingehend zu erweitern, mehr du selbst zu sein, indem du einfach anfängst hier und da fremden Menschen im Vorbeigehen ein kleines Lächeln zu schenken.
Mach das einmal 14 Tage. Wenn du dich damit wohlfühlst, dann sagst du 14 Tage lang Menschen im Vorbeigehen “Hallo!”.
Und dann ziehst du ein Resümee.
Bist du in den letzten 28 Tagen selbstbewusster geworden und konntest du deine Schüchternheit überwinden?
Sehr wahrscheinlich ja.
Hast du in den letzten 28 Tagen dafür Sachen gemacht, die sonst niemand macht und für die du dich eigentlich in Grund und Boden schämen würdest?
Sehr wahrscheinlich nein.
Du siehst, es ist super leicht deine Schüchternheit abzulegen. Dazu musst du dich nicht mit dem Gesicht nach unten in eine Fußgängerzone legen.
Tipp 5: Was kann im schlimmsten Fall passieren?
Wenn wir vor einer großen Aufgabe stehen oder uns generell wieder den Kopf über alle Eventualitäten zerbrechen, denken wir diese Gedanken oftmals nicht zu Ende.
Gedanken nicht zu Ende zu denken führt dazu, dass dein Kopf immer wieder von vorne beginnt, diese Gedanken zu denken.
Dies wiederum führt dazu, dass die Sorgen und Ängste, die diese Gedanken mit sich bringen, in deinem Kopf potenziert, sprich verschlimmert werden.
Du kannst dir das so, wie in diesem Bild vorstellen.
Dein Gehirn will versuchen, den Kreis zu schließen, denn es mag keine unerledigten oder unvollendeten Dinge.
Deshalb wird es auch versuchen, diesen Satz hier zu
Hast du das Bedürfnis gehabt das Wort “beenden” zu lesen? Oder ihn irgendwie zu „beenden“?
Wie fühlst du dich, wenn du den Satz noch einmal liest und dort einfach nicht das abschließende Wort steht? Nicht einmal ein Punkt ist da.
Dein Gehirn wird gerade leicht verrückt.
Mein Musiklehrer erzählte uns einmal eine Geschichte von Mozart.
Angeblich soll im Nachbarhaus jemand ein Klavierstück gespielt haben. Diese Person hat das Stück jedoch mitten im abschließenden Teil beendet.
Sie hat also das Stück nicht auf der Tonika, dem Grundton eines Stückes beendet, sondern mitten im Takt.
Mozart sei davon angeblich so wahnsinnig und wütend geworden, dass er ins Nachbarhaus und dort ans Klavier gegangen sei, um die letzten Töne dieses Stückes zu spielen, um seinem Gehirn Ruhe zu geben.
Genau das passiert, wenn du den Kreis nicht schließt.
Und genau das passiert auch, wenn du es nicht schaffst, deine Gedanken zu Ende zu denken.
Besonders die Gedanken, die in Sorge und Angst gefärbt sind.
Wenn du also deine Schüchternheit überwinden willst, fange damit an, das sogenannte Worst-Case-Szenario zu Ende zu denken.
Frage dich, was im schlimmsten Fall passieren kann.
Und dann frage dich weiter, was dann im schlimmsten Fall passieren kann.
Solange, bis du merkst, dass dieser “schlimmste Fall” vollkommen absurd ist.
Und dann überprüfe mal, ob du noch immer so gestresst bist.
Tipp 6: STOPP – Schüchternheit überwinden – Weiter
Diese Technik stammt aus der sogenannten kognitiven Verhaltenstherapie (CBT).
Das bedeutet, du steuerst bewusst dein automatisiertes Verhalten und justierst immer wieder zur positiven Seite nach, wenn du wieder eine alte, negative Gewohnheit auslebst.
Schüchternheit ist nämlich neben einer Charaktereigenschaft auch eine Gewohnheit.
Besonders dann, wenn sie als Ausrede oder Entschuldigung benutzt wird, nicht das Leben zu haben, das man eigentlich haben will.
Wenn du zum Beispiel gerne schöne Frauen in deinem Leben haben würdest, aber dir immer wieder einredest, dass du wegen deiner Schüchternheit keine Frauen ansprechen kannst.
Dann schaffst du dir eine Gewohnheit, deine Schüchternheit als Ausflucht zu nutzen, nicht deine Komfortzone zu erweitern.
Dies ist etwas, was wir in Männern übrigens sehr häufig sehen.
Um diese Gewohnheit aber zu unterbrechen und deine Schüchternheit nicht mehr als Hindernis und Ausrede anzuführen, hilft dir die STOPP Meditation.
Dabei frierst du für den Bruchteil einer Sekunde ein und machst einen kompletten Check durch deinen Körper.
Überprüfe dabei die, ob die folgenden Dinge dich eher schüchtern und zurückhaltend machen:
- Blick
- Stimmung
- Gesichtsausdruck
- Schultern (angespannt? hängend?)
- Atmung
- Gedanken
- Haltung (gerade oder geduckt?)
- Hände (versteckt oder lässig an der Seite hängend?)
- Schrittgeschwindigkeit (entspannt oder gehetzt?)
Wenn sich davon etwas als negativ entpuppt, – also dich eher zurückhaltend macht – änderst du genau diese Sache zum Positiven.
Mache diese CBT-Technik mehrmals am Tag für 14 Tage.
Du wirst danach bemerken, dass sich bei dir einiges zum besseren geändert hat.
Auch ich habe mich damals immer wieder dabei ertappt, wie ich mich in der Öffentlichkeit verstecken wollte.
Ich habe mir dann an zufälligen Zeiten jeden Tag mehrere Handy-Wecker eingestellt.
Immer wenn einer dieser Alarme losgegangen ist, habe ich diesen kurzen Check durch meinen Körper gemacht und die zurückhaltenden Dinge geändert.
Zu mehr selbstbewusstem und mutigem Verhalten.
Heute genieße ich es, in der Öffentlichkeit zu sein, habe nicht mehr das Bedürfnis mich zu verstecken und halte Vorträge vor hunderte von Menschen.
So mächtig ist diese Methode.
Tipp 7: Erfolge sammeln
Um die vorige Methode noch mehr zu unterstützen, kannst du dir deine Erfolge noch mehr bewusst machen.
Dabei nutzt du das Phänomen des Gesetzes der Anziehung.
What you measure grows.
Du fokussierst dich ab sofort jeden Tag darauf, dass du selbstbewusst und mutig bist, statt schüchtern und zurückhaltend.
Bevor du dann abends ins Bett gehst, schreibst du dir deine Erfolge auf.
Nutze dafür ein neues Notizbuch, dass du für die kommende Zeit nur dafür nutzt.
Schreibe dir dann drei Erlebnisse des Tages auf, in denen du dein neues mutigeres Verhalten gezeigt hast.
Sei dabei nicht so streng mit dir.
Nimm die kleinsten Anzeichen dafür, dass du dein neues Verhalten gelebt hast.
Das führt dazu, dass du dich jeden Tag mehr darauf konzentrierst, selbstbewusster und mutiger zu werden.
Und dies wiederum führt dazu, dass du mehr davon am nächsten Abend aufschreiben kannst.
Du drehst den vorher angesprochenen Teufelskreis also um und nutzt ihn dadurch zu deinem Vorteil.
Ein Beispiel, wie dein Erfolgstagebuch aussehen kann, siehst du hier aus einem Eintrag von mir aus 2011:
Schreibe einfach alles auf, was dir gutes passiert ist oder du gemacht hast, um dein Ziel von mehr selbstbewusstsein zu erreichen.
Tipp 8: Was andere von dir denken …
Wie oft hast du schon den folgenden Satz gehört?
“Mir ist sche*ßegal, was andere von mir denken!”
Und wie oft hast du dir gewünscht, dass es dir auch so geht?
Dieses Mindset, dass einem egal sein sollte, was andere von einem Denken, ist ziemlich Mainstream. Und leider total schlecht.
Denn einerseits würdest du dir damit wünschen ein Narzisst und Psychopath zu sein und auf der anderen Seite, wärst du mit so einem Verhalten auch ganz schnell alle deine Freunde los.
Wie im folgenden Bild zu erkennen, ist der Gedanke, dass es “dir egal ist”, was andere von dir denken, …
genauso ein Extrem, wie “dir ist es sehr wichtig”, was andere von dir denken.
Du befindest dich sehr wahrscheinlich in dem letztgenannten Extrem.
Da du in diesem Extrem eher in einer passiven und eher machtlosen Haltung bist, wünscht du dir mehr Macht, mehr Kontrolle und mehr Stärke.
Vollkommen verständlich ist es, dass dann das andere Extrem so viel attraktiver auf dich wirkt.
Doch lass dir gesagt sein: Beide Extreme sind schlecht.
Wenn du in einem der Extreme verharrst, bist du nicht flexibel und handelst sehr starr.
Etwas, was alle Extremisten nun mal vereint.
Die Lösung ist jedoch nicht einfach nur die Mitte der beiden Extreme.
Oder mal abwechselnd so oder so sein.
Die Lösung ist die sogenannte “goldene Mitte”.
Das heißt, dass du eine Lösung findest, die über diesen Dingen steht. (s. Schaubild)
Denn die beiden Extreme sind auf der selben Seite der Medaille. Die Seite, dass die Meinung anderer Menschen, dich beeinflusst.
Deine Reaktion darauf ist jedoch in einem Extrem der trotz (Mir egal!). Doch wenn es dir wirklich egal wäre, würde es dir ja nicht auffallen, oder? 😉
Auf der anderen Seite ist deine Reaktion darauf, Zurückhaltung und Anpassung.
Was deine goldene Mitte davon ist, kannst du nur selbst herausfinden.
Bis du das für dich jedoch herausgefunden hast, leihe ich dir gerne meine Sicht darauf, was andere Menschen von mir denken:
“Was andere Menschen von mir denken, ist ihre Privatsache und geht mich nichts an.”
· Dominik van Awe, Authentic Charisma
Ein Klient aus unserer Flirt Masterclass hatte sich durch dieses Umdenken folgendes Mindset erarbeitet:
“Ich möchte nicht anderen Menschen meine Meinung über mich aufzwingen.”
Auch ein sehr schöner und “gold-mittiger” Ansatz.
Schreibe mir gerne deine Ansatz für dieses Mindset in die Kommentare!
Tipp 9: Lass dich inspirieren
Du bist der Durchschnitt, der fünf Personen, mit denen du die meiste Zeit verbringst.
Menschen passen sich in Gesellschaft immer im Laufe der Zeit an die anderen Gruppenmitglieder an.
Wenn dann noch der Effekt “Gleich und gleich gesellt sich gern” hinzukommt, wird schnell klar, in welcher Gesellschaft sich schüchterne Männer befinden.
Und vor allem, mit welchen Menschen sie die meiste Zeit verbringen.
Natürlich mit ebenfalls anderen zurückhaltenden Menschen.
Suche dir also die Gesellschaft von Männern, die eher offen und selbstbewusst sind.
So bekommst du dauerhaft einen eigenen Boost für dein Selbstbewusstsein und kannst allein dadurch schon massiv deine Schüchternheit überwinden.
Lass dich von anderen Menschen in deinem Leben inspirieren, die am anderen Ende des Schüchternheitsspektrums stehen.
Du könntest zum Beispiel mehr mit den Männern in deinem Freundeskreis unterwegs sein, die mutiger und selbstbewusster sind.
Die Männer, deren Verhalten du eher etwas zu laut oder anstrengend findest.
Genau von diesen Männern kannst du dir etwas abschauen und dich inspirieren lassen.
Tipp 10: Schüchtern? Egal!
Du erinnerst dich daran, dass Schüchternheit bei dir Stress verursacht? Gut.
Denn Stress entsteht nur dann, wenn uns etwas wichtig ist.
Stell dir einmal vor, wie gestresst du als Kind warst, dein Zimmer aufzuräumen.
Wahrscheinlich hast du stattdessen lieber weiter gespielt, statt nur irgendetwas zurück zu räumen.
Wenn wir mit der Prämisse an den Stress herangehen, dass du schüchtern bist, weil dir etwas (die Meinung der anderen) wichtig ist, dann probier es mal mit dem Gegenteil davon.
Gleichgültigkeit.
Setz dich einmal ganz entspannt hin und zucke eine Minute lang mit den Schultern.
Du wirst bemerken, dass früher oder später in deinem Kopf ein Signal ankommt, dass dir sagen will “egal!”.
Durch das Zucken mit den Schultern, versetzt du deinen Körper in die Zustand, dass die aktuelle, stressige Situation eigentlich total ungefährlich ist und du dich entspannen kannst.
Tipp 11: Singen
2006 nahm ich zum ersten Mal Gesangsunterricht, weil ich unbedingt der Sänger in meiner neuen Band sein wollte.
Ich konnte vorher keinen einzigen Ton treffen und das hielt mich davon ab vor anderen Menschen zu singen.
Eine schlechte Ausgangslage, wenn ich Sänger sein und auf der Bühne die Frauen von mir begeistern wollte.
Während meines Gesangsunterrichts lernte ich zwar hier und da Töne zu treffen, was ich aber lernte, UM diese Töne zu treffen, war viel wichtiger: Selbstbewusstsein.
Ich musste meine Emotionen frei fließen lassen, meinen Kopf ausschalten und mich gehen lassen, damit ich den Song auch singen und die Töne treffen konnte.
Singen ist seitdem ein täglicher Begleiter von mir.
“Ich kann aber nicht singen!”
oder “Ich singe nur unter der Dusche” oder “Das will ich meinem Umfeld nicht antun!” wirst du jetzt vielleicht sagen.
Und ich habe diese Aussagen schon zu genüge gehört.
Sie sind nicht witzig.
Im Gegenteil.
Sie sind sogar extrem schädlich für dein Selbstbewusstsein.
Lass dir eines gesagt sein:
Jeder Mensch, der sprechen kann, kann singen. Jeder. Ohne Ausnahme.
Wenn du täglich morgens zu deinen Lieblingsliedern mitsingst und vielleicht sogar tanzt, dann setzt du ein Zeichen für den Tag, weniger schüchtern zu sein.
Traue dich auch öfter in der Öffentlichkeit oder vor deinen Freunden (mit)zu singen.
Du wirst merken, wie sich deine Stimmung und deine Selbstbewusstsein verbessern.
Fragen über Schüchternheit
Folgende Fragen stellen sich Männer oft, die ihre Schüchternheit überwinden möchten:
Schüchternheit und Introvertiertheit. Wo ist der Unterschied?
Ein schüchterner Mann kann introvertiert sein.
Ein introvertierter Mann kann schüchtern sein.
Schüchternheit und Introvertiertheit, bzw. Introversion sind keine Synonyme.
Was ist Schüchternheit?
Schüchternheit ist die Angst mit anderen Menschen eine Verbindung einzugehen. Zum Beispiel ein Gespräch zu eröffnen, seine Meinung zu sagen oder im Mittelpunkt zu stehen.
Was ist Introversion?
Eine introvertierte Person ist mit ihrer Aufmerksamkeit nach innen (intro-) gerichtet (-vertiert).
Sie ist Gesellschaft eher ruhig und zurückhaltend, wenn sie einem Gespräch nichts beizutragen haben.
Schüchternheit ist also eine bewusste Zurückhaltung der eigenen Größe aus Angst, während Introvertiertheit eine bewusste Zurückhaltung im Umgang mit anderen Menschen ist, um seine Energie zu sparen.
Wie jedoch im ersten Teil des Artikels schon erwähnt, ist Schüchternheit nur dann ein Problem, wenn es aus Angst (soziale Phobie) entspringt.
Ansonsten kann Schüchternheit ein normales Temperament deines Charakters sein, wie Humor oder Geduld.
Mache den Test oben, um herauszufinden, ob du Schüchtern aus Angst bist oder ob es deine Natur ist.
Handele entsprechend nach dem Ergebnis des Tests.
Schüchternheit und Arroganz: Wie gehe ich damit um?
Durch ihre zurückhaltende Art, werden schüchterne Menschen oft als arrogant empfunden, da sie nicht schlagfertig reagieren oder meist sehr knappe Antworten geben.
Deine Mitmenschen fehlinterpretieren dein Verhalten hier.
Das beste und effektivste, was du hier tun kannst, ist den Elefanten im Raum anzusprechen.
Sage, dass du gerade etwas schüchtern oder still bist.
Das ist nicht schlimm und hilft deinem Umfeld zu verstehen, dass du dich nicht über sie stellen willst oder sie abwertest.
“Nicht wundern, ich habe gerade das Bedürfnis mich etwas zurückzuhalten im Gespräch. Zu viel Trubel die letzte Zeit.”
Das kennt jeder und versteht jeder.
Schüchternheit überwinden: Dein Masterplan & Zusammenfassung:
Du hast nun in diesen 11 getesteten Tipps, die ich auch an unsere Coaching Klienten weitergebe, einen perfekten Masterplan.
Mit diesen Tipps wirst du deine Schüchternheit überwinden:
- Selbstakzeptanz
- Es ist alles halb so schlimm
- Achte auf deine Atmung
- Langsame Komfortzonenerweiterung
- Das Worst-Case-Szenario zu Ende denken
- Kognitive Verhaltenstherapie durch STOPP Meditation
- Erfolge aufschreiben
- Was andere von dir denken, ist ihre Privatsache
- Lass dich inspirieren
- Schultern zucken
- Singen
Nutze diese 11 Tipps in den nächsten 14 Tagen täglich und du wirst merken, wie deine Schüchternheit ein großes Stück abgebaut wurde.
Und wenn du dabei Hilfe brauchst, trage dich ein für eine kostenlose Erstberatung.
Dominik van Awe
Wieder ein super Blogartikel. Das mit dem Singen werde ich ausprobieren 😉
Und um ehrlich zu sein macht singen egal wann und wo immer Spaß !
Auch die anderen sehr wertvollen Tipps werde ich ausprobieren.