7 Minuten Lesezeit Dominik van Awe

Vom Jungen zum Mann

Einer DER Gründe, warum viele Männer partout keinen Erfolg beim Kennenlernen von Frauen haben oder ihre Beziehungen immer gleich destruktiv verlaufen, ist, dass sie nie wirklich erwachsen geworden sind.
Jetzt wirst du vielleicht entsetzt aufschreien: „Ich bin 38 Jahre alt! Natürlich bin ich erwachsen!“
Da möchte ich aber folgendes einwerfen: Sei dir da nicht so sicher.

Ein Mann zu sein ist heute gar nicht so einfach.

Ich habe selbst krasse Typen, die nur so vor Kraft strotzen, einknicken sehen, wenn sie von ihrer Freundin eine Nachricht bekommen, wann sie denn endlich nach Hause kämen.
Dies ist nur ein kleines Beispiel, an dem deutlich wird, dass diese Männer sich noch nicht von ihrer Mutter gelöst haben. Denn für diese Männer ist es das schlimmste auf der Welt Mama unglücklich zu machen oder zu verärgern.
Vielleicht findest du dich ja in einem der folgenden Typen wieder (Namen sind selbstverständlich geändert):

Das Muttersöhnchen:

In einem meiner Coachings traf ich Daniel. Seine Hobbies waren Computerspielen und nach einem langen Tag Fernsehen. Mit seinen 32 Jahren wohnte er immer noch bei seinen Eltern. Zwar nicht in der selben Wohnung, aber in ihrem Haus in der oberen Etage.
Zum Essen ging er dann immer runter zu ihnen in die Küche und wenn er dreckige Wäsche hatte, übergab er dies an die Mutter, die gleich alles in die Waschmaschine warf.
Für ihn war auf den ersten Blick gar kein Problem erkennbar, als ich ihn darauf ansprach, dass es nicht sehr erwachsen sei noch bei den Eltern zu wohnen. Er wohne ja alleine, sagte er und spare dadurch gleichzeitig Geld, da seine Mutter ja kochen, putzen und waschen würde.
Eine Freundin hatte er nicht und tat sich schwer im Coaching über seine Grenzen zu gehen.

Der Retter:

MannwerdungAuf einer Party wurde mir Alex vorgestellt, der gerade ein Mixbier trank und mit Freunden und Freundinnen in einer Ecke der Wohnung saß. Wir tauschten ein paar Informationen aus und so erfuhr er auch von meinem Beruf als Coach für Männlichkeit. Ich merkte schnell, dass er sich direkt ein negatives Bild von mir zu machen versuchte und schritt stets ein, als ich mit den Mädels aus der Gruppe herum scherzte und die Aufmerksamkeit der Menge auf mich und meine Geschichte gerichtet war. Als ich mit einer der Frauen etwas ironisch-ruppiger, aber dennoch liebevoll umging, trat Alex auf die Bremse und stellte sich zwischen uns.
Er rief, dass es sich doch nicht gehöre eine Frau so zu behandeln.
Keine der Mädels hatte in irgendeiner Weise Interesse an ihm und sie behandelten ihn, wie ihren schwulen Kumpel.

Der Held:

Der Held erinnert leicht an den Retter, jedoch ist der Held nicht beziehungsfähig, so wie Marko es war. Als Teilnehmer eines Auslandsworkshops war Marko immer vorne mit dabei, wenn es um Action und Spaß ging. Wenn er in einem Club sah, dass sich eine Frau belästigt oder gelangweilt von einem anderen Mann fühlte, rannte er hinüber und „rettete“ sie vor ihm.
Als archetypischer Held sah Marko obendrein auch gut aus und kam gut bei den Mädels an, auch sie mit heim zu nehmen war nicht das Problem für ihn. Auf die Frage jedoch, wann er denn das Mädel vom letzten Abend wieder sähe, sagte er, dass er hier (auf dem Workshop) sei um zu lernen und sich nicht von Dates ablenken zu lassen. Wir gaben ihm natürlich einen Rüffel dafür und bestanden darauf, seine Bekanntschaft anzuschreiben und erneut zu daten. In seiner Nachricht an sie, war er jedoch so begeisterungslos und uninteressiert, dass es zu keinem weiteren Treffen kam.
Der Held ist immer auf der Suche danach, mehr zu lernen und sich nach seinen neuen Erkenntnissen zu verhalten, dass er es dabei vergisst einfach mal den Moment zu genießen und auch Spaß an den kleinen Dingen zu haben.

Der Prinz:

Sebastian wusste gar nicht mehr recht, warum er das Coaching gebucht hatte. Er empfing mich strahlend und redete von Beginn an sehr viel. Seine Wortwahl war unbewusst jedoch auf Beschwichtigung ausgelegt, woraufhin ich ihn auch bald ansprach.
Er sagte, dass er ja damals als wir telefonierten noch etwas traurig und verlassen war, da er sich vor einiger Zeit von seiner Freundin trennte, bzw. sie sich von ihm. Grund der Trennung waren oft lange und heftige Streits. Er hatte das Gefühl, dass sie immer seltener Sex mit ihm haben wollte und wenn sie ihm vorschlug doch mal wieder in einen Club oder etwas trinken zu gehen, lehnte er ab und sagte, dass er müde von der Arbeit sei. Ganz besonders, wenn sie ihn mit zu ihren Freundinnen nehmen wollte. Er lobte aber sehr an ihr, dass sie nie ein Problem damit hatte, wenn er mal mit seinen Jungs umherzog oder sie mitnahm. „Sie verstand sich immer mit allen super!“
Jetzt sei aber alles wieder gut und er lenkte das Gespräch auf mich.
„Wie gehts dir denn so?“, „Machst du das hauptberuflich?“, „Hast du eine Freundin?“
Ich machte ihm deutlich, dass es hier nicht um mich ginge, sondern er mir gerade mit voller Breitseite sein Problem darböte. Jungenhaftigkeit.
Seine Freundin tat gerne etwas für ihn, und verlangte nur selten etwas zurück. Sebastian jedoch pickte sich nur die feinsten Beeren heraus und tat nur das, was ihm möglichst viel Freude und am wenigsten Anstrengung bereitete. So wollte er zwar gerne Sex mit ihr, verstand aber nicht, weshalb sie diesen abblockte. Der Prinz ist es nicht gewohnt, dass nicht der rote Teppich für ihn ausgerollt wird.

Der Verführer:

Wie ebenfalls für diese Art Mann typisch, sieht der Verführer einigermaßen gut aus. So auch Benni, der ein alter Kumpel von mir ist. Wir trafen uns nach über zwei Jahren zufällig einmal in einem Club in meiner Heimatstadt wieder und er strahlte über beide Ohren. Er stellte mir die Mädels zu seiner Rechten und Linken vor und scherzte etwas herum. Die beiden Frauen waren so von ihm angetan, dass sie sich kaum für etwas anderes interessierten. Wie ich Benni kannte, hatte er mit beiden bestimmt schon einmal eine Nacht verbracht. Wahrscheinlich sogar mit beiden zusammen.
shutterstock_192588599Als wir an der Theke standen und alte Geschichten austauschten, interessierte er sich überhaupt nicht für seine Begleiterinnen und band sie nicht einmal ins Gespräch ein.
Ich erblickte ihn später auf der Tanzfläche mit einer weiteren Frau herumknutschen und etwas später darauf, machte es ihm großartigen Spaß sich in die Gespräche anderer Paare einzumischen und die Frau von ihm zu überzeugen.
Benni ist der Inbegriff eines Verführers und damit auch mit all seinen negativen Ausprägungen. Nirgendwo ist der Ödipus-Komplex so ausgeprägt, wie beim Verführer. Hat er einmal eine Frau für sich erobert, verliert er schnell das Interesse an ihr und findet sie langweilig. Für den Verführer ist immer die Frau Schuld, die nicht an seinen krassen Lifestyle herankommt. In Wahrheit aber, verliert er das Interesse an der Frau, weil er in ihr seine verbotene Anziehung zur Mutter sieht, die nach dem Sex mit jener Frau nicht mehr verboten ist. Also muss er sich etwas Neues suchen und tarnt dies mit dem Satz: „Ich hab noch nicht die Richtige gefunden.“

Der Macho:

Diesen Typus finden wir selten in unseren Coachings, obwohl wir auch hier eine starke, ungelöste Mutterbindung vorfinden.
Gerade für die „Alpha-Männchen“, Machos und harten Kerle sind alle Frauen minderwertig. Dominant herrscht er in der Beziehung und behandelt Frauen generell abfällig und degradierend. Es sei denn, es handelt sich um seine heilige Mama. Denn nur von ihr lässt er sich etwas sagen.

Mannwerdung

Ein Mann zu sein lernt man nicht von einer Frau, sondern von einem Mann.

Ist dieser Satz zu plakativ für dich?
Oder findest du ihn zu pauschalisiert?
Im Film „300“ erfahren wir in einer Rückblende, wie König Leonidas zum Mann geworden ist.
Als junger Mann wird er von seinem Dorf in die Wildnis entlassen und ist im kalten Winter auf sich allein gestellt. Nur mit einem Speer bewaffnet und ohne warme Kleidung begegnet er eines Nachts einem großen Wolf. Beide machen sich zum Kampf bereit und mit einer List besiegt Leonidas den Wolf.
Dies war seine Initiation.
Er kehrt als Mann ins Dorf zurück.
Viele indigene Völker haben ähnliche Riten zur Mannwerdung. Hier werden z.B. die pubertierenden Jungen in der Nacht von den Männern des Stammes mit gruseligen Masken erschreckt und in den Wald entführt.
Dort verbringen sie mit einigen Männern des Stammes Zeit in Einsamkeit und meist Schweigen. Dabei erlernen sie alle Fähigkeiten und Künste, die notwendig für das Überleben des Stammes sind.
Auch in unseren zivilisierten Breitengraden haben wir eine Art von Initiation, die jedoch vollkommen an Bedeutung verloren hat und mit der indigenen Intensität nie konkurrieren konnte.
Die Konfirmation.
Mit rund 14 Jahren darf der Junge das erste Mal Wein trinken, was ein Zeichen dafür ist, dass er nun Erwachsen ist. Traditionell bekommt er eine Uhr geschenkt, damit er nun weiß, dass er für seine Zeit und Planung nun selbst verantwortlich ist.
Was machen aber die meisten Jungs, während ihrer Konfirmation?
Sie freuen sich auf die Kohle der Verwandten und kaufen sich davon eine Playstation.
Ein Ablösungsprozess von der Mutter findet hierzulande nicht bewusst oder ritualisiert statt.
Es gibt also keinen genauen Punkt im Leben eines Jungens, an dem er zum Mann wird.
Gestern hat noch in der großen Pause Fußball gespielt und heute muss er sich schon um große Entscheidungen, die seinen Lebensweg beeinflussen kümmern.
Kein Wunder, dass viele Männer so hilflos sind.
Und auch kein Wunder, dass von vielen Männern ersehnt wird doch wie Bruce Willis, Jason Statham oder Arnie zu sein.
Die Ablösung zur Mutter ist nur ein Teil der Mannwerdung, jedoch ein sehr essentieller.
Löst der Mann nicht die psychische Nabelschnur, wird er niemals erwachsen sein können und nimmt all seine Mutterprobleme, seinen Ödipus-Komplex und sein Klammern mit in die Beziehung zu einer anderen Frau, die sich allerdings einen erwachsenen Mann wünscht.

  • Willst du nun auch endlich deine Bindung an deine Mutter lösen und zum erwachsenen Mann werden?
  • Hast du dich hier auch nur ansatzweise wieder erkannt?
  • Dann ist JETZT die Zeit zu handeln.

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Bild: http://www.freeimages.com/photo/tiger-1335794



3 Kommentare

  1. Sehr geil, die sechs verschiedenen Ausprägungen des kleinen Jungen im Männerkörper hier anhand konkreter Beispiele aufgezeigt zu bekommen.

    Ja, wer wirklich Erfolg mit Frauen will, der kommt nicht drumrum, ein echter Mann zu werden.

    ich hoffe es ist ok, wenn ich dazu einen goldenen Tipp an dieser Stelle verrate:

    Hole dir echte Männerfreunde! Mit denen du nicht nur über Fussball und Bier redest, sondern über deine tiefen Themen. Das, was dich wirklich bewegt. Und nimm deinen Männerfreund auch ruhig mal in den Arm!

    Das alles ist Balsam für die Seele und schafft automatisch emotionale Unabhängigkeit von Frauen.

    Lg

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