Vertrauen ist eine der tragenden Stützpfeiler unseres Lebens. Vertrauen aufbauen zu wollen ist daher essentiell für ein Miteinander. Insbesondere in der Liebe ist es unabdingbar, dem Menschen gegenüber, den wir lieben, aus tiefstem Herzen Vertrauen aufzubauen. Leider wird dies manchmal missbraucht; Partner lügen, gehen fremd oder enttäuschen uns. Vertrauen geht verloren … und es zurückzugewinnen oder wieder aufzubauen erscheint zunächst unmöglich.
Vielleicht ist auch dir kürzlich eine Enttäuschung widerfahren und du stehst vor der schwierigen Aufgabe, wieder Vertrauen aufzubauen?
Der folgende Beitrag hilft dir dabei, Strategien an die Hand zu nehmen, mit denen du wieder lernen kannst, Vertrauen aufzubauen. Du erfährst, was das bedeutet, wie es sich entwickelt und wie groß dein persönlicher Einfluss darauf sein kann, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen – zu anderen und vor allem zu dir selbst.
Vertrauen – Was ist das eigentlich?
Es ist ein großes Wort. Nimm dir selbst einmal kurz Zeit, um in dich zu gehen:
Was bedeutet Vertrauen für dich?
Begriffsklärung
Du wirst merken, dass es gar nicht so leicht ist, konkrete Antworten zu finden und klare Begrifflichkeiten zu benennen.
Vertrauen durchzieht viele Bereiche unseres Lebens und Seins.
Der gemeinsame Nenner aller möglichen Definitionen für dieses große Wort liegt wohl darin, dass es eine subjektive Erwartungshaltung und den Glauben daran umfasst, sich auf jemand oder etwas vollends verlassen zu können.
Tatsächlich ist Vertrauen laut einer Umfrage, einer der wichtigsten Punkte in einer Beziehung.
Das Gegenteil wäre Misstrauen, also akute Zweifel daran, dass jemand oder etwas verlässlich ist. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass jemand lügt, fremdgeht, enttäuscht.
Wie Vertrauen entsteht und sich im Verlauf des Lebens aufbauen kann
Ob in einem Leben nun Vertrauen oder Misstrauen überwiegt, ist nicht angeboren.
Vielmehr ist es eine erlernte Eigenschaft; eine Entscheidung, die jeder von uns – und somit auch du – fortwährend zu treffen lernen muss.
Der Aufbau von Urvertrauen
Als Babys sind wir vollkommen hilflos. Unser Überleben ist abhängig davon, dass sich ein Erwachsener unserer annimmt. Im Regelfall übernehmen unsere Eltern diese Aufgabe. Als Kind vertrauen wir bedingungslos – was bleibt uns auch anderes übrig?
Von Entscheidungsgewalt kann zu diesem Zeitpunkt im Leben noch keine Rede sein.
Aber dennoch: Die Art eben jener Bindung, die erste Vertrauensbeziehung unseres Lebens, entscheidet maßgebend darüber, wie wir künftig bezüglich dieses Themas eingestellt sind.
Im Laufe des Heranwachsens, ebenfalls noch im frühen Kindesalter, entsteht aus diesem Urvertrauen unserer Bezugsperson gegenüber unser eigenes Selbstvertrauen.
Anfänglich explorieren wir im Vertrauen auf eben diese Person, dass sie über uns wacht, für uns sorgt, und sammeln darüber positive Erfahrungen, die wir immer mehr als unsere eigenen Erfolge verbuchen und darüber lernen, uns selbst zu vertrauen.
Die Entwicklung von Vertrauen im Laufe des Lebens
Erkennst du die Vorteile, die in diesem Faktum liegen? Klar – Erlerntes kann verloren gehen. Aber im Umkehrschluss ist es auch jederzeit möglich, ein durch Enttäuschung zerstörtes Vertrauen wieder aufzubauen oder zurückzugewinnen.
Sogar, wenn du mit Lügen, Enttäuschung oder Fremdgehen konfrontiert warst – du kannst die Fähigkeit zu vertrauen zurückgewinnen!
Du lernst permanent und sammelst im Laufe deines Lebens unterschiedliche Erfahrungen – positive wie negative. All diese Informationen fügst du fortwährend zusammen und entwickelst dadurch eine immer angepasste Version von Vertrauen.
Hast du häufig erleben dürfen, dass Menschen dir gegenüber loyal und ehrlich waren, bist du eher dazu geneigt, auch zukünftig Vertrauen aufzubauen, als wenn Menschen dich ausgenutzt oder dich durch Lügen und Fremdgehen enttäuscht haben.
Wichtig hierbei ist folgende Tatsache:
Vertrauen ist eine Entscheidung; du hast gelernt sie zu treffen.
Diesem Faktum wohnt ein hohes Maß an Kontrolle inne; denn so kannst du Einfluss darauf nehmen, wer und was dich enttäuschen kann. Du kannst entscheiden, ob und wem gegenüber du Vertrauen aufbaust und du kannst deine Parameter für eben dessen Erfüllung eigenständig wählen. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass du verstanden hast, dass du dein im Kindesalter gelerntes Urvertrauen insbesondere einer wichtigen Person zukommen lassen musst: dir selbst!
Vertrauen kann dein Leben bereichern
Mal ehrlich … Was wäre ein Leben ohne Vertrauen? Wir Menschen brauchen es, alleine um die Komplexität unseres Alltags zu reduzieren.
Stelle dir nur vor, du müsstest immer alles, was du tust, kritisch abwägen.
Manchmal tut es gut, sich mit der Entscheidung pro Vertrauen auf etwas oder jemanden einzulassen, ohne Garantie, sondern einfach in der intuitiven Überzeugung, dass es gut gehen wird.
Auf diese Weise, durch das Aufbauen von Vertrauen, nicht nur in Beziehungen, sondern im Leben generell, ermöglichst du dir eine Vielzahl an positiven Erfahrungen.
Du erntest, was du säst – baue Vertrauen auf und erfahre die wunderbaren Auswirkungen auf dein Sein.
Keine Sorge – dir soll hier kein Geldtopf am Ende des Regenbogens versprochen werden, „wenn du nur ganz fest daran glaubst“.
Dennoch ist es Fakt, dass wir mit unserer Einstellung zum Leben und zu Beziehungen viel Einfluss nehmen. Wenn wir davon ausgehen, dass ein Treffen sicher schlecht laufen, weil kein Gespräch entstehen wird – was glaubst du?
Werden dir Gesprächsthemen einfallen? Wirst du eine positive Ausstrahlung aufbauen können? Wird dein Gegenüber Lust haben, sich auf dich einzulassen?
Genau. Sicher nicht.
Im Umkehrschluss: Wenn du dich auf etwas einlässt und Vertrauen darauf hast, dass es laufen wird …
Dann gehst du lächelnd ins Gespräch, bist neugierig auf die Frau, stellst viele Fragen und das Treffen kann ein Erfolg werden.
Und nach diesem Prinzip der selbst erfüllenden Prophezeiung läuft es übrigens fast immer im Leben.
Welche Verhaltensweisen können Vertrauen aufbauen?
Wenn du Vertrauen aufbauen möchtest, kann es auch hilfreich für dich sein, zu wissen, welche Eigenschaften es überhaupt sind, die vertrauenswürdig wirken.
Hier einige Tipps für dich:
- kommuniziere authentisch, offen und ehrlich
- sei transparent in dem, was du sagst und tust und achte darauf, kongruent im Denken, Fühlen und Handeln zu sein
- höre aufmerksam zu, wiederhole Gesagtes in eigenen Worten und frage interessiert nach
- sei zuverlässig, halte dich an Versprechen; sei im Vorfeld ehrlich, wenn du etwas nicht so einhalten kannst, wie vereinbart – keine Ausreden
- suggeriere Offenheit für eine intensive Beziehung, forciere aber nichts
- strahle Zugewandtheit und Offenheit in Mimik und Gestik aus
- stehe zu deinen Fehlern, entschuldige dich gegebenenfalls dafür, vertusche nichts
Vertrauen kann enttäuscht werden
Im Kontext der Entwicklung von Vertrauen im Verlauf des Lebens hast du bereits erfahren, dass schlechte Erfahrungen einen negativen Einfluss haben können. Leider ist niemand von uns vor solchen Schicksalsschlägen gefeit.
Manchmal müssen wir ziemlich viel ertragen und aushalten. So kann es vorkommen, vielleicht hast du es erlebt, dass Vertrauensbrüche in hohem Maß stattfinden. Partner können fremdgehen.
Wir werden mit Lügen konfrontiert, erfahren Enttäuschungen auf der Partnersuche oder in Beziehungen. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlicher Enttäuschung, die uns widerfahren kann.
Aber …
So wie Vertrauen eine aktive Entscheidung ist, ist auch die eventuell aufkommende Enttäuschung bei Verletzung eben jener deine freie Wahl.
Nimm das folgende Beispiel:
Dein Date läuft nicht gut, obwohl du in dich und deine Fähigkeiten, die Frau und die Möglichkeit einer Beziehung vertraut hast. Nun könntest du freilich enttäuscht sein, Skepsis entwickeln und die Chance auf das Liebesglück infrage stellen. Oder aber, du nimmst dir einige der Ratschläge zu Herzen, die dein Selbstvertrauen stärken können, und siehst es anders:
In sozialen Beziehungen sind es immer zwei Menschen, die sie sich teilen; somit obliegen nur 50 Prozent des Handlungsausgangs deiner Kontrolle. Sie, die Frau, spielt ebenfalls eine Rolle in der Beziehung, darauf kannst du aber keinen Einfluss nehmen.
Also laste dir Misserfolg nicht alleine auf deine Schultern!
Sei nicht enttäuscht; sei dir sicher, dass du innerhalb deines Einflussrahmens alles gegeben hast. Verliere nicht dein Vertrauen, sondern glaube umso mehr an dich und deine Stärken. Darauf, dass sie sich im richtigen Setting gegenüber der richtigen Frau symbiotisch mit ihren vereinen und zu etwas Großartigem werden können.
Lernen, zu vertrauen – 6 Säulen, mit denen es klappt
Hoffentlich konntest du für dich bereits die Erkenntnis zurückgewinnen, dass es nicht darum gehen muss, Vertrauen überhaupt erst zu erlernen, sondern viel mehr darum, schon einmal vorhandenes Vertrauen, das eventuell durch Lügen oder Fremdgehen zerstört wurde, zurückzugewinnen oder wieder zu lernen.
Im Folgenden findest du einige hilfreiche Strategien aus den drei wichtigsten Bereichen im Kontext von Verhaltensänderung und somit auch dann, wenn es darum geht, Vertrauen wieder aufzubauen:
Versuche, deine Gedanken und deine Einstellung zu korrigieren
Kennst du das asiatische Sprichwort, wonach alle Gewohnheiten ihren Ursprung in unseren Gedanken haben? Darin liegt viel Wahrheit – alles was du bist und machst, nimmt seinen Anfang in deinem Kopf. Daher hier einige Ideen:
Hinterfrage dein persönliches Thema
Das heißt, setze dich damit auseinander, woher deine Vertrauensprobleme in Beziehungen kommen. Nur, wenn du für dich geklärt hast, wo der Ursprung deiner Verlustangst liegt, wirst du dich in die Position versetzen können, Vertrauen wieder lernen zu können.
Hängst du noch an einer alten Beziehung und willst deine Ex zurück?
Waren es Lügen in einer vorherigen Beziehung oder hat es mit Fremdgehen zu tun? Finde deine Antwort und folge dem nächsten Tipp, um die Fähigkeit wieder aufbauen zu können.
Generalisiere nicht über
Ist eine vorherige Freundin fremdgegangen? Hat ein guter Freund dir Lügen aufgetischt?
Dann mache dir klar: Das Verhalten einer Person ist nicht pauschal übertragbar auf alle Menschen. Nur weil Beziehungen in der Vergangenheit scheiterten, heißt das nicht automatisch, dass alle künftigen Beziehungen ebenfalls so laufen werden.
Führe Realitätschecks durch
Daher prüfe stets, wie du zu den Annahmen kommst, dass eine Enttäuschung nahen könnte.
Wie du eben gelesen hast, kannst du nicht alle Frauen über einen Kamm scheren. Daher überprüfe regelmäßig die Realität und mache dir klar, woher deine Zweifel und Unsicherheiten kommen.
Gibt es Beweise oder hast du nur ein Gefühl? Wurdest du an vergangene Beziehungen oder Enttäuschungen erinnert oder hast du etwas ganz konkret beobachten können?
Damit geht automatisch einher, zu lernen, nicht vorschnell zu urteilen oder zu denken, alle Fakten über die neue Frau in deinem Leben zu kennen. Prüfe auch hier stets kritisch, ob du in alte Muster verfällst, der aufkeimenden Beziehung eine Chance raubst oder ob du WIRKLICH handfeste Beweise dafür hast, dass dein aufgebautes Misstrauen begründet ist.
Versuche, bewusst das Positive wahrzunehmen
Gerade, wenn du Vertrauen zurückgewinnen möchtest, ist es wichtig, auf positive Aspekte der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu fokussieren.
Suche also nach Menschen in deinem Leben, die dir gezeigt haben, dass Vertrauen aufbauen sich gelohnt hat. Suche an Personen in deinem Umfeld Eigenschaften, die dir vertrauenswürdig erscheinen oder nach Begebenheiten, in denen du erfolgreich vertrauen konntest. Oftmals ist unser Blick negativ verzerrt – gerade, wenn wir unsicher sind.
Achte also bewusst auf die vielen erfreulichen Momente in deinem Leben!
Prüfe deine Interpretationen und deine Bewertungen
Schon mal vom ABC-Modell gehört? Dies erklärt auf einfache Weise, wie unsere Gefühle und unser Verhalten zustande kommen:
Das bedeutet, dass niemals die Situation an sich dafür verantwortlich ist, wie es dir geht oder was du machst, sondern immer deine persönliche Bewertung und Interpretation der Situation (auch Enttäuschung ist eine Entscheidung, erinnerst du dich?).
Stell dir vor, die neue Frau deiner Träume tippt lächelnd auf ihrem Handy …
Ein vertrauensvoller Mensch bewertet dies als neutral, ihm ist es egal oder vielleicht freut er sich sogar für sie, dass sie gerade eine interessante Nachricht erhalten hat. Ein misstrauischer Mensch wird wütend oder eifersüchtig.
Warum?
Er bewertet die Situation anders: Er sieht einen fremden Mann am anderen Ende der Leitung, wittert eine Bedrohung für die Beziehung, eine Enttäuschung, Lügen, Fremdgehen oder eine sich andeutende Affäre.
Daher: Achte darauf, wie du Situationen und Verhalten anderer für dich bewertest. Denn daraus resultiert auch, wie viel Macht du anderen über dein Schicksal gibst.
Ganz klar hast du keinen Einfluss darauf, was andere machen. Wohl aber hast du einen Einfluss darauf, wie du damit umgehst.
Übernehme also die Verantwortung für dich selbst und erlaube dir, wieder Vertrauen zu lernen, auch nach Enttäuschung, Lügen oder Fremdgehen – lass dir davon nicht deine Chance auf eine neue glückliche Beziehung verderben und achte auf deine Gedanken und Bewertungen!
Baue positive Erfahrungen in der Interaktion mit anderen auf
Lasse dich, wenn du Frauen ansprechen willst, also nicht schon im Vorfeld von Misstrauen, Skepsis oder gar Eifersucht auf die anderen Herrschaften im Raum leiten. Versuche, die vorherigen Tipps im Kontext Gedanken und Bewertungen zu berücksichtigen, und lasse dich auf die Frauen ein. Das heißt für dich:
- Lerne, Kontrolle abzugeben, lasse dich von Frauen mitreißen.
- Lasse Fehler zu – bei dir und auch bei anderen. Das ist menschlich.
- Kommuniziere offen – auch über aufkeimende Eifersucht. Du darfst deine Bedürfnisse äußern und hast ein Recht darauf, dass sie erfüllt werden.
- Baue Mut zur Offenheit auf – gebe etwas von dir preis, wenn du ein gutes Gefühl bei einer Frau hast. Denke an die selbsterfüllenden Prophezeiungen: Wenn du nur misstraust, förderst du Fehlverhalten; vertraust du hingegen, besteht eine Chance auf Glück.
- Überstürze nichts, lasse es langsam angehen. Gebe dir Zeit, Frauen kennenzulernen und eine Beziehung aufzubauen oder auch, um Eifersucht zu überwinden.
- Lasse die gemeinsame Zeit, die du mit einer Frau verbringst, nicht von Eifersucht und Zweifeln überschattet sein. Genieße bewusst und erlebe die Zweisamkeit möglichst intensiv. Denn nur dann ist es authentisch möglich, zu lernen, einander auch die notwendigen Freiräume zu gewähren.
Wenn du für dich versuchst, diese Ratschläge zu beherzigen, bist du deinem Ziel, Vertrauen aufzubauen oder zurückzugewinnen einen großen Schritt näher. Gebe dir Zeit, Erfahrungen zu sammeln. Einstellungen lassen sich nicht über Nacht korrigieren. Wichtig ist nur, dass du dein Denken, Fühlen und Handeln regelmäßig reflektierst.
Das Wichtigste überhaupt, wurde an anderer Stelle schon ausführlicher thematisiert und auch in diesem Beitrag schon angesprochen:
Die Grundvoraussetzung dafür, zu lernen, anderen zu vertrauen, ist es, Selbstvertrauen aufzubauen.
Daher der wichtigste Ratschlag von allen:
Lerne, dir selbst zu vertrauen!
Denn dies stellt die wichtigste Vertrauensbasis dar, um Beziehungen zu anderen eingehen zu können. Du musst dir selbst, auf dich und darauf vertrauen, dass du es wert bist, geliebt zu werden – von anderen ebenso wie von dir selbst!
Hoffentlich hat dir der Beitrag dabei geholfen, eine Idee davon aufzubauen, wie du Vertrauen zurückgewinnen und eine Beziehung eingehen kannst, ohne schon vorab Enttäuschung zu erwarten, sondern dich befreit auf die vielen Möglichkeiten der Liebe – ohne Angst vor Lügen oder Fremdgehen – einlassen zu können.
Vergiss dabei den gängigen Ausspruch erkalteter Herzen: „Vertraue niemandem außer dir selbst“, sondern denke um und etabliere den abschließenden Gedanken als Leitsatz in deinem täglichen Handeln:
Vertraue! Vor allem dir selbst!
Dominik van Awe